St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

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Geschehenes in Erinnerung behalten

Der Zweite Weltkrieg endete vor 74 Jahren. In einem Gottesdienst und an den Gedenkstätten wurde den Opfern des Nationalsozialismus gedacht.

Der Zweite Weltkrieg liegt inzwischen 74 Jahre zurück (6. Mai 1945), dennoch sind die Spuren und Narben bis heute zu sehen. Die Hinterbliebenen trauern jedes Jahr aufs Neue um ihre verstorbenen Angehörigen.

Auch in Wilhelmshaven wird den Opfern des Nationalsozialismus jährlich gedacht.

Dazu fand am Montag ein Gottesdienst in der Heppenser Kirche statt, den die Pfarrer Kai Wessels, Andreas Bolten und Frank Moritz gestalteten. Unterstützt wurden sie dabei von der evangelischen Jugend Bant, deren Vertreter Texte von Heppenser Zeitzeugen, die die letzten Kriegstage und die Kapitulation erlebt haben, schilderten.

Da es immer schwerer vorstellbar ist, wie es damals im Krieg war, sind Zeitzeugen enorm wichtig, um Geschehenes in Erinnerung zu behalten. „Überall loderten die Flammen und erhellten die Straßen, obwohl es Nacht war“, hatte ein Zeitzeuge von damals berichtet, der als Botschafter tätig war, den die Vertreter der evangelische Jugend Bant zitierte.

Im Bunker an der Heppenser Straße war er in einem Bombenangriff entkommen. Vor der "tödlichen Fracht der Flugzeuge" rettete sich auch eine Zeitzeugin, die im Bunker an der Schulstraße unterkam und fürchterliche Angst hatte.

"Unzählige Menschen wurden Opfer, hatten Todesangst. Am Ende müssen Wir allen Soldaten und denen dankbar sein, die zum Kriegsende beigetragen haben", erklärte Bolten. der gemeinsam mit seinen Kollegen und den Anwesenden auch an Karl-Heinz Fürst erinnerte, der in der vergangenen Woche verstarb. Fürst hatte es sich zu Aufgabe gemacht, unter anderem die Zwangsarbeitslager ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Und genau zu einem solchen Lager führte im Anschluss an den Gottesdienst ein Schweigemarsch. An der Gedenkstätte für das Lager "Schwarzer Weg" am Mühlenweg wurde eine Kranz niedergelegt.

Von 1941 bis 1944 wurden dort sowjetische und 1945 rund 1000 niederländische Gefangene  untergebracht und zur Zwangsarbeit eingesetzt. Daher nahmen gestern neben den Vertretern der Stadt und der Kirchengemeinde auch niederländische Gäste in Person von Johannes Tjepkema und Oebele Vries an dem Trauermarsch teil.

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Michael Hacker vom 7. Mai 2019