Zweiter Adventssonntag

Gott wird Mensch!

Der Advent verlangt uns vieles ab. Wir hetzen von einem Termin zum nächsten Termin, Jahresabschluss, Weihnachtsfeiern, Plätzchen backen, Geschenke besorgen, Weihnachtskarten schreiben, so vieles muss noch erledigt werden. In dieser hektischen Zeit, die uns mit ihren Lichtern vielleicht ab und an innerlich ruhig werden lässt, ist es doch nicht immer einfach Ruheoasen zu finden: Zeiten in denen durchgeatmet werden kann und ein innerliches Zugehen auf das Weihnachtsfest möglich ist. Und selbst innerlich bereit zu werden finde ich schwierig in dieser Zeit. Da hilft es mir am Tag eine Zeit für Stille zu reservieren. Dieses kleine Zeitfenster beschenkt mich und vielleicht auch die anderen Menschen. Und vielleicht komme ich so auch dem nahe, was Edith Stein in einem Gebet ausdrückt:

Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen
Leg ich meinen Tag in Deine Hand.
Sei mein Heute, sei mein Morgen,
Sei mein Gestern, das ich überwand.
Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen,
Bin aus Deinem Mosaik ein Stein.
Wirst mich an die rechte Stelle legen,
Deinen Händen bette ich mich ein.

Auch wenn es nicht leicht ist dieses haltlose Vertrauen gerade in der Zeitnot, in der wir uns im Advent befinden, aufzubringen, wünsche ich Ihnen, dass Sie Zeit finden, sich auf das Weihnachtsfest und die Menschwerdung Jesu vorzubereiten. Zum Beispiel mit ein paar Minuten Stille am Tag. Einem Blick in den nächtlichen Sternenhimmel. Dem Besuch der wandernden Krippenfiguren in vielen Kirchen. Oder mit ihrem eigenen Ritual, das ihnen bewusst werden lässt: Gott wird Mensch!