Impuls zum 1. Advent
Frohes Neues!
Der Eröffnungsvers, den es zu jeder Messe gibt und der quasi auf den Leitgedanken in dem folgenden Gottesdienst hinweist, lautet für diesen ersten Advent: „Zu Dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mein Gott, Dir vertraue ich. Lass mich nicht scheitern, lass meine Feinde nicht triumphieren! Denn niemand, der auf Dich hofft, wird zuschanden.“ Er kommt aus dem 25. Psalm.
Er rührt mich an. Warum eigentlich? Vielleicht weil er so innig ist. Ein ehrliches und zugleich hoffendes, vertrauendes Gebet. Ja, das mit den Feinden klingt in meinen Ohren schon etwas merkwürdig, aber wer weiß, in welcher Situation der Betende steckt.
Am ersten Advent feiern wir auch Neujahr – Kirchenneujahr. Sicher kennen Sie den Brauch sich etwas zum neuen Jahr vorzunehmen. Die guten Vorsätze, die schnell in Vergessenheit geraten können, wenn sie nicht richtig passen oder zu unbequem sind. Wie wäre es zum neuen Kirchenjahr mit einem Vorsatz, der sich an diesen Eröffnungsvers anlehnt? Gerade weil er keine rosarote Welt zeichnet à la „15kg in 4 Tagen“, sondern weil er die Angst vor dem Scheitern, vor den Feinden, das Zuschanden-werden explizit erwähnt.
Zu dem Vertrauen und der Hoffnung, die für mich durchscheinen, kommt das Erheben der Seele zum Herrn hinzu. Die Seele erheben… Das hat etwas von aufrecht oder aufgerichtet stehen können. Statt mit gesenktem Blick, mit einem gehobenen Blick. Offen. Damit assoziiere ich Freude und Freiheit.
Mein Vorsatz für das neue Kirchenjahr mit den vielen Veränderungsprozessen und Umstrukturierungen, die wirklich Angst machen können:
Ich erhebe meine Seele zum Herrn und lass mir von ihm seinen Beistand und seine Liebe zusagen. Damit die Ängste nicht mächtig werden und ich frei und fröhlich seine Botschaft bezeugen kann.
Wenn Sie Lust haben, machen Sie doch mit!