Steigende Kosten und weniger Lebensmittel
Caritas Verband Wilhelmshaven/Friesland und Kolpingsfamilie Wilhelmshaven sammeln Spenden für die Tafel
© WZ-Foto: Kea Ulfers
Die Übergabe der Spenden mit (v. li.) Pfarrer Holger Kantzinger, Christiane Minderjahn-Gabriel, Birgit Menninga, Uschi Klein (alle Kolpingsfamilie), Sascha Kiesow (Tafel), Bernd Fischer (Tafel) und Alexander Witton (Caritas).
Der Andrang ist groß und die Lebensmittel werden immer weniger: Die Situation der Tafeln in Deutschland ist aktuell nicht einfach. Auch in Wilhelmshaven fehlt es an Lebensmitteln. Der Caritas Verband Wilhelmshaven/Friesland und die Kolpingfamilie sammeln seit vier Wochen Spenden und haben die ersten nun überreicht.
„Die Spendenbereitschaft ist sehr groß“, erklärt der Geschäftsführer der Caritas, Alexander Witton. Innerhalb von vier Wochen habe man schon viele Spenden erhalten. In den katholischen Kirchengemeinden und in Kindergärten habe man zum Spenden aufgerufen. Geldspenden, die der Verband erhalten haben, seien in Sachspenden umgewandelt worden. „Wir kaufen von dem Geld genau das, was die Tafel dringend benötigt.“
Neben Obst und Gemüse sei es vor allem auch Wurst, Käse und Brot das fehle, erklärt Bernd Fischer, Vereinsvorsitzender der Tafel Wilhelmshaven. „Der Andrang ist im Moment sehr groß, auch weil viele ukrainische Familien zu uns kommen.“ Dagegen falle allerdings die Spendenbereitschaft der Supermärkte geringer aus. Der Discounter Lidl werbe aktuell mit sogenannten „Rettertüten“, in denen sich Obst und Gemüse befände, dass den optischen Anforderungen nicht mehr entspreche. „Diese Tüten werden für drei Euro verkauft, das Obst und Gemüse fehlt dann natürlich bei uns“, erklärt Tafelmitarbeiter Sascha Kiesow.
Nicht nur der große Andrang und die fehlenden Lebensmittel stellen die Tafel auf eine harte Probe, auch die stark gestiegenen Benzinpreise sind spürbar. Die Lebensmittel werden von Mitarbeitern bei Supermärkten und Bäckereien abgeholt und das mache sich bemerkbar. „Wir haben ja auch noch unseren Bringservice, für die Leute, die nicht mehr selber kommen können“, sagt Fischer.
Die Tafel und der Caritasverband blicken mit Sorge Richtung Herbst, wenn Energiekosten drastisch steigen werden. Auch deshalb wollen der Caritas-Verband und die Kolpingfamilie weiter Spenden sammeln. Sie hoffen, dass sich viele Menschen an der Spendenaktion beteiligen und Lebensmittel abgeben.
Quelle: Wilhelmshavener Zeitung von Kea Ulfers vom 6. August 2022
