Österliche Bußzeit (=Fastenzeit)
Ursprung
Schon das erste Allgemeine Konzil von Nizäa (325) spricht von einer vierzigtägigen Vorbereitungszeit auf Ostern. Die Zahl 40 ist eine besondere Zahl:
40 Tage fastete Jesus in der Wüste (Mt 4,2; Lk 4,1).
40 Tage und 40 Nächte fastete Mose auf dem Sinai.
40 Jahre wanderte das Volk Israel durch die Wüste.
Seit dem 5. Jahrhundert beginnt die vierzigtägige österliche Bußzeit mit dem heutigen Aschermittwoch (=Aschenauflegung). Inhaltlich waren diese Tage in der alten Kirche bestimmt von den Bemühungen um die Rückführung der Büßer in die Gemeinde und die Hinführung der Taufbewerber zum Empfang der Taufe, Firmung und Eucharistie in der Osternacht. Es ging bei beiden letztlich um die Erfüllung des grundlegenden Aufrufes in Mk 1,15: „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium.“ Für das Volk bedeutete die solidarische Teilnahme auch eine innere Erneuerung.
Inhalt
Der Sinn der Österlichen Bußzeit leuchtet in der 1. Präfation der Fastenzeit heute noch auf: „Denn jedes Jahr schenkst du deinen Gläubigen die Gnade, das Osterfest in der Freude des Heiligen Geistes zu erwarten. Du mahnst uns in dieser Zeit der Buße zum Gebet und zu Werken der Liebe, du rufst uns zur Feier der Geheimnisse, die in uns die Gnade der Kindschaft erneuern. So führst du uns mit geläutertem Herzen zur österlichen Freude und zur Fülle des Lebens durch unseren Herrn Jesus Christus.“
Besonderheiten
Die österliche Bußzeit beinhaltet fünf Sonntage und den Palmsonntag vom Leiden Christi. An diesen Sonntagen in der Fastenzeit entfallen das Gloria und das Halleluja. Die liturgische Farbe ist violett.