St. Willehad Katholische Kirchengemeinde Wilhelmshaven

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

4. Februar 2022 || von Pastoralreferentin Daniela Surmann

Strukturprozess in den Dekanaten

Im November 2021 haben im Offizialatsbezirk Oldenburg die Auftaktgespräche zum Strukturprozess in den Dekanaten begonnen.

Was bedeutet Strukturprozess?

Die Struktur der Kirche im Bistum Münster und im Offizialatsbezirk ist mit verschiedenen innerkirchlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert.

Diese Herausforderungen führen dazu, dass die Struktur der kirchlichen Organisation sich ändern muss, damit die Kirche diesen Herausforderungen angemessen begegnen und für die Menschen da sein kann.

Welche Herausforderungen sind das? 

Innerkirchlicher Bereich

Im innerkirchlichen Bereich bestehen die Herausforderungen vor allem in Folgendem:

  • die kirchlichen Dauerkrisen: Finanzskandale, Missbrauch an Minderjährigen und das Verhalten in der Aufklärung dieser Missstände.
  • Vertrauensverlust und Zweifel: Enttäuschungen führen zu Vertrauensverlust und damit zu einer geringeren Bindung. Nicht wenige Menschen haben starke Zweifel, dass die Kirche bereit und fähig zu wirksamen Reformen ist.
  • Rückgang in Glaubenszustimmung: Viele KatholikInnen stimmen zentralen Elementen des Glaubens nicht (mehr) zu. Dazu gehört beispielsweise die Dreieinigkeit Gottes, das Bekenntnis zu Jesus Christus als dem Sohn Gottes, die Auferstehung und die Erwartung eines ewigen Lebens bei Gott.

Gesellschaftlicher Bereich

Im gesellschaftlichen Bereich bestehen die Herausforderungen vor allem in folgenden Prozessen und Trends:

  • weniger Anschluss an Institutionen: Es binden sich nur noch wenige Menschen an Institutionen oder identifizieren sich mit diesen. Das betrifft nicht nur die Kirchen, sondern zeigt sich beispielsweise auch bei Parteizugehörigkeiten.
  • Individualisierung und Pluralisierung: Menschen sollen und wollen ihr Leben heute ganz frei und einzigartig gestalten. Dazu gehört nicht, ein Konzept zu übernehmen, sondern sich aus vielen Lebensstilen, Kulturen und Traditionen das herauszunehmen, was für sie passend und gut ist. Diese Auswahl findet auch bei Inhalten des Glaubens statt.
  • Funktionale Segmentierung: Kirche und Glaube ist ein Segment, also ein Bereich, von vielen in der Gesellschaft und im Leben der Menschen. Diese Bereiche stehen gleichberechtig nebeneinander und müssen in dem ihnen zugedachten Bereich funktionieren. In dem Bereich, der der Kirche und dem Glauben zugewiesen ist, werden professionelle Dienstleistungen und Antworten erwartet.

Herausforderungen

Im Grunde sind das keine neuen Herausforderungen. Verstärkend und zum Teil als Folge dieser Herausforderungen kommt dazu:

  • Immer mehr Gläubige treten aus und immer weniger junge Menschen kommen dazu. Das schwächt die Gemeinden vor Ort. Der Kreis, aus dem ehrenamtliches Engagement kommen kann, wird immer kleiner. 
  • Die kirchlichen Formen von Ehrenamt passen nicht zu den Tendenzen, die es im freiwilligen Engagement gibt. Bevorzugtes Freiwilligenengagement ist heute zeitlich befristet, projektbezogen, klar beschrieben und nachhaltig sinnstiftend.
  • Im Bereich des seelsorglichen Personals gibt es ebenfalls starke Rückgänge. In der Tendenz gibt es ein sinkendes Eintrittsalter in den Ruhestand, viele Priester möchten bewusst nicht in die Leitung einer großen Pfarrei und treten „in die zweite Reihe“.

Wie soll diesen Herausforderungen begegnet werden?

Das ist die Frage, auf die in dem Strukturprozess eine Antwort gefunden werden soll.

Fest steht, dass es mehr Zusammenarbeit auf größerer Fläche braucht. Dazu sollen pastorale Räume gebildet werden.

Sie bestehen aus mehreren Pfarreien und den jeweiligen pastoralen Räumen werden die Priester und PastoralreferentInnen zugeteilt.

 

Weitere, inhaltliche oder die Seelsorge betreffende Überlegungen gibt es bislang nicht.

Wenn Sie Fragen zu dem Prozess haben, Rückmeldungen geben möchten oder Vorschläge haben, wenden Sie sich gern an Pastoralreferentin Daniela Surmann.